Bedenkzeitmodi

Die am meisten verwendeten Bedenkzeitmodi sind:
 
Absolute Zeit (Sudden Death)
Dies ist die einfachste Regelung: Jedem Spieler wird ein Zeitkontingent zugewiesen, das ihm für die gesamte Partie zur Verfügung steht. Hat ein Spieler sein Kontingent aufgebraucht, hat er verloren. Dadurch steht zu Beginn fest, dass die Partie nicht länger dauern kann, als die Summe der Zeitkontingente der Spieler.
Verwendung:
Blitzschach
Schnellschach
Bullet-Schach
Vorteile:
Einfach zu verstehen.
Nachteile:
Die Spieler müssen während des Spiels abschätzen, wie lange die Partie noch dauern wird, um ihre Bedenkzeit dementsprechend einteilen können.
Je länger eine Partie dauert, desto kürzer ist die durchschnittliche Bedenkzeit pro Zug.
 
Guillotine-Modus
Der Guillotine-Modus wird zumeist bei Schachpartien mit langer Bedenkzeit angewendet. Hierbei wird das Spiel in mehrere Phasen eingeteilt. In den ersten Phasen müssen innerhalb einer vorgegebenen Bedenkzeit eine festgelegte Anzahl von Zügen gemacht werden. In der Abschlussphase steht ein festes Bedenkzeitkontingent für den Rest der Partie zur Verfügung. Der Fall des Fallblättchens nach einer der ersten Phasen bedeutet hier, gleich dem Fall der Klinge einer Guillotine, das vorzeitige Aus für einen Spieler. Verbreitete Zeitvorgaben sind 1 h 45 min / 40 Züge und 15 min / Rest, 2 h / 40 Züge und 1 h für den Rest – der gewöhnliche Turniermodus – und 2 h / 40 Züge, 1 h / 20 Züge und 1 h für den Rest. Die maximale Gesamtspieldauer ergibt sich aus der Summe der einzelnen Bedenkzeiten. Die durchschnittliche Zugbedenkzeit kann in den einzelnen Abschnitten sehr unterschiedlich sein.
Normales Byo-Yomi
Jeder Spieler hat eine Grundbedenkzeit und eine bestimmte Anzahl an gleich langen Nachspielperioden (Beispiel: 20 Minuten + 5 * 30 Sekunden). Wenn die Grundbedenkzeit abgelaufen ist, fängt die Zeit der ersten Nachspielperiode an zu laufen. Sobald ein Zug beendet ist, verfallen alle vollständig abgelaufenen Nachspielperioden. Die Nachspielperiode, die gerade läuft, wird wieder auf die Nachspielzeit aufgestockt. Hat der Spieler alle Nachspielperioden verbraucht, ist das Spiel verloren. Aufgrund mehrerer Nachspielperioden kann im Gegensatz zum Fischer- und Bronstein-System hier keine maximale Gesamtspieldauer mathematisch bestimmt werden.
 
Kanadisches Byo-Yomi
Jeder Spieler hat eine Grundbedenkzeit und eine Nachspielzeit, in der eine bestimmte Anzahl Züge ausgeführt werden muss (Beispiel: 20 Minuten + 5 Minuten / 20 Züge). Wenn die Grundbedenkzeit abgelaufen ist, fängt die erste Nachspielperiode an. Die Uhr wird auf die Nachspielzeit eingestellt. Beim Go legt der Spieler sich die entsprechende Anzahl der Steine vor das Brett und deckt den Steinvorrat mit dem Deckel der Dose zu, um nicht aus Versehen Steine von dort zu nehmen. Die Zeit beginnt zu laufen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Züge sind ausgeführt, aber es ist noch Zeit übrig: Die nächste Nachspielperiode fängt an, mit neuer Zeit und neuen Steinen.
Die Zeit ist abgelaufen, aber es sind noch Steine da: Der Spieler hat verloren.
Die maximale Gesamtspieldauer beträgt in diesem Modus Grundbedenkzeit + (Nachspielzüge/Züge für eine Nachspielzeit)*Nachspielzeitorteile:
Kann mit analogen Schachuhren durchgeführt werden.
Beim progressiven kanadischen Byo-Yomi steigt die Anzahl der Züge, die in jeweils einer Nachspielperiode ausgeführt werden müssen.
 
Fischer-System
Jeder Spieler hat eine Grundbedenkzeit, zu der vor jedem Zug eine Zugzeit addiert wird (Beispiel: 3 Minuten + 10 Sekunden/Zug). Das System wurde von dem Schachweltmeister Bobby Fischer entwickelt. Die maximale Dauer einer Partie beträgt hier Grundbedenkzeit + Zuganzahl * Bonuszeit.
Vorteile:
Bei Spielen, deren maximale Zugzahl im Voraus bekannt ist, kann die benötigte Zeit gut abgeschätzt werden.
Es geht keine Zeit verloren, wenn man für einen Zug nicht länger als die zur Grundbedenkzeit addierte Zugzeit benötigt.
Die Spieler können durch schnelles Ziehen sogar Bedenkzeit ansammeln, wodurch ein reines “Spielen auf Zeit” nicht möglich bzw. sinnvoll ist.
Nachteil:
Dieses System kann nicht mit analogen Schachuhren angewandt werden.
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